Johann Wolfgang von Goethe
Es ist dieser ewige Wunsch, der Heinrich Faust vorantreibt: Zu erfahren, was das Dasein des Menschen im Innersten ausmacht über all das hinaus, was wir mit unseren Sinnen und unserem Verstand wahrzunehmen und zu begreifen imstande sind. Diese Sehnsucht treibt ihn, die Vernunft und das gesammelte Bücherwissen hinter sich zu lassen und den Pakt einzugehen, der alle Schranken überwindet: Der Teufel selbst, Mephistopheles, verspricht ihm seine Dienste, die Erfüllung aller Wünsche, wenn Faust bereit ist, ihm nach seinem Tod zu dienen.
Wie kann er ahnen, dass er der Spielball einer Wette zwischen Gott und Teufel ist? Wie kann er seiner Seele im Wahn noch einen Wert beimessen? Wie kann er in seinem Verlangen nach mehr Erleben, mehr Abenteuer, nach immer mehr und noch mehr von Allem gerettet werden für das, was Menschsein bedeutet?
Er bekommt die Möglichkeit, sich zu besinnen. Er darf sie erleben, die Liebe, die Schönheit, den Reichtum der Natur, die Bewunderung derer, die um ihn sind. Aber er muss sie bemerken.
Die Tragödie des Faust, veröffentlicht 1806, ist das wichtigste Drama der deutschen Literatur. Die ewige Frage nach all dem, was der Verstand nicht zu fassen imstande ist, trifft den Kern jeglicher philosophischer, religiöser und existenzieller menschlicher Auseinandersetzung. Goethes Bearbeitung dieser Frage in all ihren Aspekten hat eine zeitlose Qualität, die in der Weltliteratur ihresgleichen sucht.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) ist vielleicht der bedeutendste Dichter der deutschen Literatur. Sein Werk umfasst neben Bühnenstücken auch Lyrik, Prosa, literatur- und kunsttheoretische sowie naturwissenschaftliche Schriften. Schon zu Lebzeiten strahlte sein Ruhm weit über die Grenzen Deutschlands hinaus.
Beginn: 13:30 Uhr
Noch nicht im VVK! Weitere Infos beim WLT unter: 97 80 20 (Angelika Behlau).
- Kategorie 20 €, erm. 16 €
- Kategorie 18 €, erm. 14 € inklusive Garderobengebühren